Heute wollen wir uns den unangenehmen Teilen der kambodschanischen Geschichte annehmen, dem Pol Pot Regime. Da wir gestern von einem TukTuk Fahrer (es gibt hier keinen Nahverkehr) behumst wurden, behumsen wir zurück!  Eine Fahrt zu den Massengräbern soll ca. 20$ kosten und die Grab-App bietet keine Angebote dorthin- sie wollen alle ihre teuren Touren inkl. Wartezeit an die Touris bringen… Eine Tankstelle 500m weiter lässt sich aber anwählen- 3min später sitzen wir in einem Dreirad und zahlen 5$ inkl. reichlich Trinkgeld!

Nach der Befreiung durch die Vietnamesen hat die lokale Bevölkerung die Bauten und Tötungswerkzeuge geplündert, so dass im Prinzip nur Bilder, Geschichten und Knochen übrig sind. Anders im Folterzentrum S-21, wo alles so geblieben ist- bis zu den Blutspuren auf dem Boden! Sehr verstörend, wozu Menschen fähig waren und sind…

S-21 wurde in einer Schule eingerichtet, ein damals typisches Gebäude. Am nächsten Morgen schaue ich vom Dach-Pool zufällig in Richtung einer nahen Schule und entdecke…genau so ein Gebäude, selbe Farbe, selber Zustand…!

Unglaublich auch, dass die roten Khmer 20Jahre lang unbehelligt blieben, ja sogar für Kambodscha in der UNO saßen und von der BRD anerkannt waren! Sehr viele waren am Ende nicht mehr zu verurteilen, weil sich die Aggression immer mehr gegen die eigenen Leute richtete. Und gegen Vietnam, welches dann 1979 den Hebel umlegte. Zu diesem Zeitpunkt war 1/4 der Bevölkerung bereits nicht mehr am Leben! Übrigens ist China damals in Nordvietnam einmarschiert, um dessen Kräfte zu binden- Kambodscha war enger Verbündeter Chinas. Ich kann mich noch erinnern, wie unsere Lehrer große Schwierigkeiten hatten, uns diesen Bruderkrieg zu erklären…

Zurück boykottieren wir wieder das TukTuk Kartell und landen bei einem tauben Fahrer, der an der Ampel auch mal per Videotelefon mit seiner Mutti redet- in Gebärden! Wir lassen uns bis vor die Tür bringen und springen kurz in den Pool.

Heute abend soll es mal etwas besonders zu essen geben, ne Spinne oder so. Leider haben viele Restaurants über Covid aufgegeben und alte Empfehlungen stimmen nicht mehr. Ein TukTuk Fahrer weiß aber Rat und wir vertrauen ihm ausnahmsweise. Die hatten aber auch das Sortiment gelichtet und so gab es an ungewöhnlicher Küche nur gebratene Frösche- ohne Beine! Dafür war alles sehr lecker zubereitet, keine Frage.

Ja, es sind sehr wenige Fotos heute entstanden- mir war nicht nach knipsen. Um den Hintergrund des Titelbildes zu beschreiben, fehlen mir auch die Worte